Mit Hilfe der Spiegelung des oberen Verdauungstrakts (Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm; "ÖGD") kann die Ursache von Beschwerden in diesem Bereich exakt festgestellt, bzw. krankhafte Veränderungen frühzeitig erkannt werden. Hierzu wird ein biegsames schlauchförmiges (Durchmesser 9-10 mm) Gerät (das Endoskop) mit eingebauter Video-Optik durch die Mundhöhle in die Speiseröhre und den Magen, sowie durch den Magenpförtner bis in den obersten Teil des Dünndarms, den Zwölffingerdarm, vorgeschoben. Zur übersichtlichen, exakten Beurteilung ist das Einblasen von Luft erforderlich, welche bei Untersuchungsende teilweise wieder abgesaugt wird. Routinemäßig erhalten Sie in unserer Praxis vor der Untersuchung eine örtliche Betäubung der Rachenschleimhaut mit einem Spray, das den Würgereiz stark vermindern kann. Ich empfehle Ihnen zur Magenspiegelung nicht grundsätzlich eine Beruhigungs- /Schlafspritze, auf Wunsch ist dies aber jederzeit möglich (sofern Sie einen Fahrer dabei haben). Allerdings gelingt es damit meist gut, den lästigen und unangenehmen Würgereiz besser zu unterdrücken.
Falls erforderlich, lassen sich während der Spiegelung Gewebeproben aus der Schleimhaut mit einer kleinen Zange gewinnen, die durch einen kleinen Arbeitskanal des Endoskops bis in den Darm vorgeschoben wird. Diese Zangen sind Einmal-Materialen ("single use"), d.h. sie sind steril verpackt und werden nur einmal benutzt, danach dann weggeworfen (also nicht wieder aufbereitet). Die Gewebeentnahmen sind schmerzfrei. Sie erfolgen schon in den meisten Fällen, da man damit schnell klären kann, ob auch in Ihrer Schleimhaut eine Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori vorliegt.
Sind im Rahmen der Spiegelung weitere Behandlungsmaßnahmen vorgesehen (z.B. Erweiterung von Engstellen der Speiseröhre, Verödung von Krampfadern oder Abtragung von Polypen), werde ich Sie darüber gesondert aufklären. Dieser Eingriff erfolgt dann im Rahmen einer zweiten Untersuchung. Sollte jedoch im Rahmen einer Erstuntersuchung, einem Notfall mit Blutung, eine Blutungsquelle sofort gestillt werden müssen, so erfolgt dies selbstverständlich als Notfallbehandlung, sofort und unverzüglich in der Praxis.
Möglicherweise auslösend für die Durchführung, oder Ergebnisse einer Magen-Untersuchung sind bei Ihnen (Verdachts-) Diagnosen wie Bauchschmerzen, Sodbrennen, Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis), Säurerückfluss (Reflux-Krankheit), Magentzündung (Gastritis), Helicobacter pylori-Infektion, Sprue (Zoeliakie), Durchfall (Diarrhoe), Blähungen (Meteorismus), Magenkrebs (Magen-Karzinom).
Welche Vorbereitungen sind nötig ?
Sie sollten am Untersuchungstag nüchtern sein, d.h. in der Regel für den Vormittag ab dem Vorabend nichts mehr essen und trinken, mindestens aber sechs Stunden vor der Untersuchung weder Getränke, noch Speisen, zu sich genommen haben. Andernfalls ist keine gute Beurteilung möglich, und das Risiko der Spieglung steigt an.
Wenn Sie eine Beruhigungsspritze, eine "Schlaf-Phase" für die Dauer der Untersuchung wünschen, sind Sie, je nach Wahl und Dosis, anschließend noch etwas müde und dürfen sich in unserem Ruheraum noch einige Zeit erholen. Sie sind meist wenig später bereits wieder wach und gut ansprechbar. Aus juristischen Gründen (Reaktionszeiten, etc.) dürfen Sie den Rest des Tages (bzw. bis zum nächsten Morgen !) jedoch nicht selbst Auto fahren, so dass Sie dafür Sorge tragen müssen, von einer Begleit-Person nach Hause gebracht zu werden. Möchten Sie weitere Informationen zu den verwendeten Medikamenten, zu Vor- und Nachteilen, klicken Sie einfach hier.
Ergänzend zu dieser Information können Sie sich auch gleich das in unserer Praxis übliche Aufklärungs- / Einverständnisformular und die zusätzlichen Formulare ansehen, bzw. auch ausdrucken, und dies dann gleich zu Ihrem Termin mitbringen. Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, sprechen Sie mit uns.