Darmkrebs: sehr gute Heilungschancen !!
Pressemitteilungen 2007 : Sehr gute Heilungschancen bei früher Entdeckung
Berlin, 22. Februar 2007 – Mehr als 1,7 Millionen Menschen haben bis Ende 2005 das seit Oktober 2002 bestehende Angebot der Koloskopie zur Darmkrebsfrüherkennung genutzt. Das sind 8,8 Prozent der berechtigten Männer und 10,2 Prozent der berechtigten Frauen.
Der Anteil der im frühen Stadium entdeckten Darmkrebserkrankungen, stieg in den drei Jahren, in denen die gesetzlich Versicherten kostenlos die Vorsorgeuntersuchung nutzen konnten, deutlich. Das zeigt der Vergleich mit den Krebsregisterdaten aus den Vorjahren. Beispielsweise betrug dieser Anteil laut Jahresbericht 2001/2002 des Gemeinsamen Krebsregisters, eines bevölkerungsbezogenen Krebsregisters für die neuen Bundesländer und Berlin, nur 43,5 Prozent. Der Anteil der entdeckten Karzinome im Frühstadium ist ebenfalls höher bei einer Koloskopie als bei einem Okkultbluttest.
Allein 2005 unterzogen sich etwa 544.000 gesetzlich Versicherte dem Koloskopie-Screening, wie Fachleute die präventive Darmspiegelung nennen. Die Ergebnisse der Dokumentationen zur Früherkennungs-Koloskopie stellte Ulrich Weigeldt, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bei der Pressekonferenz der Felix Burda Stiftung zum Darmkrebsmonat 2007 vor. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI) hat die präventive Darmspiegelung seit 2003 wissenschaftlich begleitet.
Bei der derzeitigen jährlichen Beteiligung von etwa drei Prozent der Anspruchsberechtigten wird über einen Zeitraum von zehn Jahren eine akzeptable Teilnahmerate von zirka 30 Prozent erreicht. Dieser Wert ist international sogar überdurchschnittlich. Er liegt auch über den ursprünglich erwarteten 20 Prozent. Trotzdem könnten die Zahlen noch höher sein“, erklärte Ulrich Weigeldt. Weiter führte er aus: „Unser Ziel ist es, vor allem die jährlich in die Altersgruppe ab 55 Jahre neu hineinwachsenden Personen zu erreichen. Wegen der guten Heilungschancen des Darmkrebses bei frühzeitiger Entdeckung sollten die berechtigten Personen dazu motiviert werden, diese Vorsorgeuntersuchung in Anspruch zu nehmen.“
Das Darmkarzinom ist eine Krebsart, die früh erkannt werden kann. Mehr noch: Entdecken Ärzte Vorstufen dank der Koloskopie, können sie sein Entstehen sogar verhindern. Schließlich entwickelt sich Darmkrebs in der Regel über mehrere Jahre, meist aus sogenannten Adenomen, polypenartigen Veränderungen an der Darmschleimhaut.
Aus den Auswertungen des ZI geht hervor: Etwa 48,4 Prozent der Teilnehmer waren gesund, bei fast jedem Dritten (32,2 Prozent) haben die Ärzte einen Polypen/ein Adenom festgestellt. Bei 6,6 Prozent aller koloskopierten Patienten lautete der Befund fortgeschrittenes Adenom, und bei 0,8 Prozent der Untersuchten wurde Darmkrebs (Rektumbeziehungsweise Kolonkarzinom) diagnostiziert. Wegen des zumeist frühen Krankheitsstadiums (über 68 Prozent) war bei diesen 0,8 Prozent die Einleitung einer Therapie mit guten Heilungschancen möglich. Größten Nutzen von der präventiven Darmspiegelung haben ebenfalls Patienten, bei denen krankhafte Veränderungen wie Polypen beziehungsweise Adenome gefunden wurden. Diese können zu einem Karzinom entarten. Ihre rechtzeitige Entfernung ist eine wesentliche Voraussetzung zur Verhinderung des Darmkrebses. Deshalb entfernten die Ärzte bei 83,8 Prozent der Patienten die entdeckten Polypen/Adenome noch während der Untersuchung. Die Komplikationsrate der Untersuchungen blieb erwartungsgemäß gering.
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsneuerkrankung in Deutschland. Sein Anteil an allen diagnostizierten Karzinomen beträgt 16,3 Prozent bei Männern und 17,4 bei Frauen. Seit Oktober 2002 gehört die Früherkennungs-Koloskopie zu den Vorsorgemaßnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung. Ab dem Alter von 55 Jahren können Versicherte eine Koloskopie zweimal im Abstand von zehn Jahren kostenfrei in Anspruch nehmen.
Der Anteil der im frühen Stadium entdeckten Darmkrebserkrankungen, stieg in den drei Jahren, in denen die gesetzlich Versicherten kostenlos die Vorsorgeuntersuchung nutzen konnten, deutlich. Das zeigt der Vergleich mit den Krebsregisterdaten aus den Vorjahren. Beispielsweise betrug dieser Anteil laut Jahresbericht 2001/2002 des Gemeinsamen Krebsregisters, eines bevölkerungsbezogenen Krebsregisters für die neuen Bundesländer und Berlin, nur 43,5 Prozent. Der Anteil der entdeckten Karzinome im Frühstadium ist ebenfalls höher bei einer Koloskopie als bei einem Okkultbluttest.
Die Sicherheit der Früherkennungs-Koloskopie für Patienten ist in Deutschland sehr hoch, die gesundheitlichen Risiken sind dagegen gering. Das zeigen auch internationale Vergleiche. Insgesamt sind bei 1.379 Patienten (0,27 Prozent) Komplikationen aufgetreten. Überwiegend handelt es sich dabei um Blutungen (0,16 Prozent). Zudem unterliegen Koloskopien hohen Qualitätsstandards. Nur speziell geschulte Fachärzte, die nachweislich mindestens 200 Darmspiegelungen innerhalb von zwölf Monaten machen, dürfen sie vornehmen. Unabhängige Institute prüfen zweimal jährlich die vorgegebenen Hygienestandards.
Seit 1. Januar 2007 ist die Datenübermittlung dank der elektronischen Dokumentation noch sicherer und zuverlässiger geworden. So kann das ZI noch schneller die aus Früherkennungskoloskopien gewonnen Informationen auswerten.
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Dokumentation zur Früherkennungs-Koloskopie 2003 bis 2005, die von der der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführt wurde finden Sie zum Download auf diesen Seiten